Lactate

Das im menschlichen Körper am häufigsten vorkommende Lactat ist Natriumlactat, das vorwiegend in der Skelettmuskulatur gebildet wird.

In Skelettmuskel, Haut, Darmmukosa, Blutzellen, Nieren und Gehirn werden zusammen etwa 0,7-1,3 mmol Lactat pro Stunde gebildet, was einen ständigen Ruhelactatwert um 1 mmol/l erklärt.

Im Ruhezustand bzw. bei stationärer Arbeit wird die benötigte Energie zu etwa 75% aus Fetten und nur zu 25% aus Kohlenhydraten gewonnen; Fette besitzen mit 38,9 kJ/g einen höheren Brennwert als Kohlenhydrate (17,2 kJ/g). Bei steigender Belastung und zugleich begrenzter Bereitstellung von Sauerstoff wird zunehmend auf Kohlenhydrate zurückgegriffen.

Das Lactat wird bereits während der Belastung wieder eliminiert. Dabei wird das Lactat zu etwa 50% im aktiven Muskel und zu je 15% in der inaktiven und der Herzmuskulatur sowie von der Leber unter Energieeinsatz über Pyruvat zu Glucose aufgebaut. Man spricht bei der Resynthese von Lactat zu Glucose und Glykogen von der Gluconeogenese. Bei höheren und höchsten Belastungen treten Fette als Energieträger in den Hintergrund. Es werden in der aktiven Muskulatur zunehmend Glucose und Glykogen zu Pyruvat abgebaut, wobei dann die entsprechenden Enzyme und auch das ATP für den Rückweg fehlen. Folglich häuft sich in der Muskulatur mehr Lactat an, als in der gleichen Zeit abgebaut werden kann, so dass bei einem entsprechend niedrigen pH-Wert der Abbau von Glucose zu Pyruvat eingestellt wird. Es wird kein ATP mehr resynthetisiert, die Folge ist, dass das ATP im Muskel als Weichmacher fehlt. Die Muskulatur ist erschöpft und/oder verkrampft, der Sportler muss aufgeben und die Belastung einstellen.

Der Lactatwert im Blut ist das Ergebnis der ständigen Produktion und Elimination des Lactats im ganzen Körper. Beim Schwimmen und bei 400-m-Läufen können Lactatwerte von bis zu 35 mmol/l entstehen. Diese Lactatproduktion wird bei der Lactatleistungsdiagnostik genutzt. Hier kann durch die Bestimmung des Lactatwertes die individuelle körperliche Leistungsfähigkeit ermittelt werden.

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